14 KiB
VOLTCRAFT 625 Logic Probe & Pulser – Bedienungsanleitung (Deutsch)
(C) 2025 - Adam Skotarczak
https://www.ionivation.com
Alle hier verfügbaren Daten wurden aus offenen Quellen zusammengetragen und zum Teil selbst getestet. Keine Garantie auf Korrektheit!
Inhalt
- VOLTCRAFT 625 Logic Probe & Pulser – Bedienungsanleitung (Deutsch)
- Inhalt
- Foto
- Bedienungsanleitung Voltcraft 625 Logic Probe & Pulser
- 🔍 Zweck des Geräts
- 🧰 Lieferumfang
- ⚡ Technische Daten
- 🔌 Anschluss & Inbetriebnahme
- 💡 LED-Anzeigen
- 🔄 Betriebsmodi
- ⚠️ Sicherheit & Schutz
- ✅ Anwendungsmöglichkeiten
- 🤔 Kann ich damit GPIOs am Raspberry Pi prüfen?
- Historisches
- 🔗 Originaldokumentation
- 📤 Lizenz & Herstellerhinweise
Foto
Bedienungsanleitung Voltcraft 625 Logic Probe & Pulser
1. Geräteübersicht
- Handsonde mit feiner Prüfspitze zur Messung von Logiksignalen.
- Fest angebrachtes Versorgungskabel mit roten und schwarzen Krokodilklemmen.
- Schiebeschalter für Pulsgeschwindigkeit:
- 0,5 PPS (Impulse pro Sekunde, langsam)
- 400 PPS (Impulse pro Sekunde, schnell)
- Drei Metallkontaktflächen an der Sonde (neben dem Kabelanschluss) mit Beschriftung:
- PULSE (Pulssignalausgang)
- SO oder SQ (Square Output – Rechtecksignal-Ausgang)
- EXT SYNC (Externer Synchronisations-Eingang)
2. Technische Daten
Parameter | Wert |
---|---|
Versorgungsspannung | 6 V – 18 V DC |
Pulsfrequenzen | 0,5 PPS und 400 PPS |
Pulssignalbreite | ca. 10 µs |
Anzeige | LED (rot = HIGH, grün = LOW, gelb = Puls) |
Akustisches Signal | Ja (Signalton bei Puls) |
3. Anschlüsse
Anschluss | Funktion | Hinweise |
---|---|---|
Rote Krokodilklemme | Versorgung + (6–18 V DC) | An externe Spannungsquelle anschließen |
Schwarze Krokodilklemme | Masse (GND) | An Masse der Schaltung anschließen |
Metallkontakt „PULSE“ | Pulssignalausgang | Signal zum Prüfling führen (z.B. Logikeingang) |
Metallkontakt „SO/SQ“ | Rechtecksignal-Ausgang | Alternativer Pulsausgang |
Metallkontakt „EXT SYNC“ | Externer Synchronisationseingang | Eingang für externes Taktsignal |
4. Inbetriebnahme
4.1 Versorgung anschließen
- Rote Krokodilklemme an positive Spannungsquelle (z.B. 9 V Netzteil oder Batterie).
- Schwarze Krokodilklemme an Masse (GND).
Hinweis: Die Spannung muss zur Prüfschaltung passen (z.B. 5 V oder 12 V).
4.2 Schalterstellung
- 0,5 PPS: Langsame Impulse (0,5 pro Sekunde).
- 400 PPS: Schnelle Impulse (400 pro Sekunde).
5. Bedienung
5.1 Logiksignale messen (Lesen)
- Versorgung korrekt anschließen.
- Schalter auf 0,5 PPS oder 400 PPS stellen.
- Prüfspitze an den zu messenden Logik-Pin oder Leiterbahn halten.
- LEDs zeigen den Pegel an:
- Grün: LOW (0)
- Rot: HIGH (1)
- Gelb blinkend: Pulsierendes Signal
- Akustisches Signal (Piepton) unterstützt bei der Erkennung von Impulsen.
5.2 Pulssignale erzeugen (Senden)
- Versorgung anschließen.
- Schalter auf gewünschte Pulsfrequenz (0,5 PPS oder 400 PPS) stellen.
- Mit Krokodilklemme oder Messspitze den Metallkontakt PULSE oder SO/SQ mit dem zu triggernden Eingang verbinden.
- Die Sonde gibt nun Impulse mit der eingestellten Frequenz aus (Impulsbreite ca. 10 µs).
5.3 Synchronisation mit externem Signal
- Optional kann ein externes Taktsignal an den Kontakt EXT SYNC angelegt werden.
- Die Impulserzeugung synchronisiert sich mit diesem Signal.
- Geeignet für Testaufbauten mit Fremdtakt.
6. Sicherheitshinweise
- Pulser nicht direkt an Mikrocontroller-GPIOs anschließen, ohne Schutzwiderstand!
- Prüfe immer die Versorgungsspannung und schließe die Sonde korrekt an.
- Vermeide Kurzschlüsse an Prüfspitze und Metallkontakten.
- Benutze bei Unsicherheiten immer Vorwiderstände (1 kΩ – 10 kΩ) zum Schutz der Schaltung.
7. Beispielanwendungen
Anwendung | Vorgehen |
---|---|
Logikstatus messen | Versorgung anschließen, Prüfspitze an Pin, Schalter auf 0,5 PPS, LEDs beobachten |
Flipflop mit Pulsen testen | Versorgung anschließen, Schalter auf 400 PPS, Metallkontakt „PULSE“ an Takteingang, Flipflop reagiert auf Impulse |
Synchronisation prüfen | Externes Taktsignal an „EXT SYNC“ anschließen, Pulser synchronisiert Impulse |
8. Tipps für den sicheren Einsatz
- Immer erst Versorgung und Masse anschließen, dann Prüfsignal.
- Vor Nutzung der Pulser-Funktion sicherstellen, dass das Zielgerät die Impulse verträgt.
- Nach Gebrauch Schalter auf Aus oder Neutralstellung (wenn vorhanden) setzen.
- Kontaktflächen sauber halten für guten Kontakt.
🔍 Zweck des Geräts
Das VOLTCRAFT 625 ist ein Diagnosewerkzeug für digitale Schaltungen. Es kombiniert eine Logiksonde (Logic Probe) mit einem Impulsgeber (Pulser), ideal zur Fehlerdiagnose in TTL- und CMOS-Schaltungen.
- Erkennt logische Zustände (HI/LO)
- Zeigt Pulsaktivität
- Sendet Rechteckimpulse zur Simulation digitaler Signale
- Geeignet für Mikrocontroller, digitale ICs, Busse, Taktleitungen etc.
🧰 Lieferumfang
- VOLTCRAFT 625 Gerät mit Prüfspitze
- Anschlusskabel (rot = Vcc, schwarz = GND)
- Bedienungsanleitung (PDF)
⚡ Technische Daten
Eigenschaft | Wert |
---|---|
Versorgungsspannung | 4–18 V DC |
Eingangsimpedanz | 1 MΩ |
Pulsausgang | 10 µs Rechteckimpuls |
Pulsfrequenz | 0,5 Hz oder 400 Hz |
Max. Strom (Pulser) | 100 mA sink/source |
Signalbandbreite | bis 50 MHz |
Überspannungsschutz | ±70 V (kurzzeitig) |
Gehäuselänge | ca. 21 cm |
Gewicht | ca. 50 g |
🔌 Anschluss & Inbetriebnahme
1. Spannungsversorgung
- Rote Krokodilklemme → an +Vcc deiner Zielschaltung (zwischen 4 V und 18 V DC)
- Schwarze Klemme → an GND (Masse)
2. Prüfspitze
- Mit dem Testpunkt der Schaltung verbinden
Hinweis: Keine eigene Stromversorgung – nutzt die Spannung der zu testenden Schaltung.
💡 LED-Anzeigen
LED-Farbe | Bedeutung |
---|---|
Grün | Logikzustand LOW (0) |
Rot | Logikzustand HIGH (1) |
Gelb | Impulse oder Speicheranzeige |
Töne | Akustische Signale bei Puls |
Die Anzeige unterscheidet TTL und CMOS abhängig von Versorgungsspannung.
🔄 Betriebsmodi
Ein Schiebeschalter an der Seite wählt den Betriebsmodus:
1. LOGIC PROBE
- Echtzeitanzeige des Logikpegels (HI / LO)
- Erkennt Pulse >10 ns
- LEDs und Pieptöne zeigen Frequenz und Status an
2. MEMORY-MODUS (MEM)
- „Speichert“ kurze Impulse (auch wenn nicht sichtbar)
- Praktisch für einmalige, kurze Zustandsänderungen
3. PULSER-MODUS (PULSE)
- Sendet 10 µs Impulse aus
- Frequenz schaltbar: 0,5 Hz (langsames Tasten), 400 Hz (schnelles Taktmuster)
- Belastbar bis 100 mA (zum Ansteuern von ICs)
⚠️ Sicherheit & Schutz
- Geschützt gegen ±70 V AC/DC für kurze Zeit (15 s)
- Pulserausgang bis ±20 V geschützt
- Kein Betrieb außerhalb der angegebenen Spannungen
- Nicht geeignet für analoge Signale oder Stromversorgungsleitungen
✅ Anwendungsmöglichkeiten
- Prüfung von GPIOs an Mikrocontrollern (z. B. Raspberry Pi)
- Diagnose an ICs, TTL-Bausteinen, CMOS-Bussen
- Erkennung von Hängern, offenen Eingängen oder fehlerhaften Takten
- Impulse einspeisen, um Reaktionen zu beobachten
🤔 Kann ich damit GPIOs am Raspberry Pi prüfen?
Ja, aber mit Vorsicht!
Thema | Empfehlung |
---|---|
GPIO-Spannung | 3,3 V → innerhalb Toleranz |
Gerätespannung | Nur mit 3,3 V versorgen! |
Pulser verwenden? | Nur, wenn Pulser-Frequenz bekannt & Pin-Auslegung verträglich ist |
Sicherheit | Pulser kann 100 mA liefern – vorher prüfen, ob Zielpin das verkraftet |
Tipp: Bei GPIOs des Raspberry Pi nur mit LOGIC PROBE und MEMORY arbeiten – Pulser nur mit Schutzbeschaltung!
Historisches
Hier findest du zusätzliche Hintergrundinfos zum Voltcraft 625 Logic Probe & Pulser:
📜 Historie & Produktion
-
Der “Logic Pulser Probe 625” wurde nach Radiomuseum-Einträgen wohl von CIE / Chung Instrument Electronics in Taiwan um 1985 gefertigt. Es handelt sich um ein kompaktes Handgerät mit Logik-LEDs und Pulser, produziert aus Kunststoff, mit einer Bauhöhe von ca. 208 mm und Breite 18 mm (Radiomuseum).
-
Conrad Electronic (Marke Voltcraft) hat zuvor ältere Modelle wie den Logic Probe 610 ausgeliefert – etwa um 1980 – gefertigt in Deutschland aus Bakelit/Plastik, ebenfalls zur Signalanalyse mit LED-Anzeige (Radiomuseum).
🔧 Nachfolge-Modelle & Ersatz
-
Ein direkter Nachfolger für den 625 ist beim Hersteller nicht ganz klar definiert. Allerdings existiert ein ähnliches Modell namens Voltcraft PLT‑07, produziert um 2010, mit LED- und akustischer Logikanzeige und erhöhter Bandbreite von 20 MHz (im Vergleich zu 50 MHz beim 625) (Radiomuseum).
-
In den neueren Test‑/Entwicklungsgeräten von Voltcraft (z. B. digitale Oszilloskope der DOV-Serie, 2025) sind Logic‑Analysatoren integriert, doch ein handliches Einzelgerät wie der 625 wird offenbar nicht mehr separat angeboten (Electronic Specifier).
🧭 Fazit & Empfehlungen
-
Der Voltcraft 625 ist ein typisches "legacy"-Handgerät der 1980er, gefertigt von einem OEM (CIE) und via Conrad als Voltcraft vertrieben.
-
Direkter Ersatz? Nicht als Einzelgerät. Aber …
- In der PLT‑07‑Serie (circa 2010) gibt es ähnliche Geräte mit erweiterter Spezifikation.
- Moderne Digitale Oszilloskope von Voltcraft (Typ DOV-Serie) besitzen 16-Kanal-Logicanalyse, jedoch in geänderter, stationärer Form.
Wenn du ein modernes Einhand‑Logic‑Probe‑Gerät suchst, empfiehlt sich u. a. Voltcraft PLT‑07 oder ein modernes Logic‑Analysator-Kit separat.
🔗 Originaldokumentation
📤 Lizenz & Herstellerhinweise
- VOLTCRAFT ist eine Marke der Conrad Electronic SE
- Änderungen, technische Verbesserungen und Designanpassungen vorbehalten
- Nutzung nur für private und nicht-kommerzielle Zwecke erlaubt
- Keine Haftung für Schäden oder Fehlfunktionen